Foto: F. Wölk/ David Chen in Salt Lake City, USA

Im Oktober bereiste Felix Wölk für ein Hike&Fly Abenteuer die Wasatch Mountains, Utah, USA. Er benutzte dafür einen Epsilon10 DLS von Advance. Seine Eindrücke des neuen EN B Gerätes:

„Da wir in Utah schwierige Verhältnisse in stabiler Luft hatten, kann ich nur einen ersten Eindruck des Gerätes vermitteln.

Vorab: Der neue Epsilon folgt der neuen DLS Linie von Advance, die einen guten Kompromiss aus Haltbarkeit und Leichtigkeit darstellt. Ein Gleitschirm für den täglichen Einsatz, der trotzdem angenehm wenig wiegt. Er stellt eine neue Konstruktion dar, die sich von seinem Vorgänger Epsilon9 deutlich unterscheidet. Das Hauptmerkmal ist, dass Advance in dieser Generation auf Dämpfung setzt. Auch der Iota DLS weist diese Eigenschaft im Vergleich zum Vorgänger Iota2 auf.

Wie bei Advance gewohnt überzeugt von Anfang an höchste Qualität in puncto Verarbeitung. Übersichtlich und detailverliebt erwärmt der Flügel beim Auspacken das Herz. In unterschiedlichen Farben sortieren sich die Stammleinen wie von selbst, nur die Galeriebeleinung mitsamt Bremsspinne bedarf etwas Vorsicht, denn hier wurde der Luftwiderstand durch feines Leinenmaterial stark optimiert. Füllt sich das Segel, wird der Unterschied zum Epsilon9 schnell offensichtlich. (Eigentlich ist ein Vergleich schlichtweg müßig, da wir es mit einer Konstruktion zu tun haben, die eher dem Iota DLS angelehnt scheint). Die Kappe benötigt in der Steigphase leichten Zug an den A-Leinen, steigt so aber unkompliziert und einfach in den Zenith, wo sie wenig Tendenz zum Überschiessen zeigt. Auch das Bodenhandling des Epsilon DLS ist recht einfach, bedarf aber durch die leichte Trägheit in der Aufziehphase stets den Einsatz an den A-Gurten. Auffallend sind gleich die langen Steuerwege, die weniger routinierten Piloten ein Plus an Sicherheit geben (Durch die grosszügigen Bremsleinen kann der Epsilon DLS die Segelhinterkante im beschleunigten Flug voll öffnen, was Speed bringt). Im normalen Flug kann die Bremsleine getrost einen Schlag gewickelt werden, vorausgesetzt der Pilot hat den Stallpunkt dabei verinnerlicht. Im Hangaufwind tut der Epsilon DLS brav das, was der Pilot ihm sagt. Spielerisch und gutmütig zieht er seine Runden, und vermittelt dabei ein Gefühl hoher passiver Sicherheit. Turbulenzen schluckt er dabei mit Gelassenheit. Das Thermikflugverhalten konnte ich leider nicht beurteilen, da es der Herbst so wollte. Das beachtliche Geschwindigkeitspotential spricht dafür, dass Advance auf die Zielgruppe der Hobby-XC Piloten setzt. Ich habe das Gefühl, dass der Epsilon10 DLS für die Gutmütigkeit der Konstruktion eine beachtliche Leistung hat. Auch hier würde der Flügel der Philosophie des Iota DLS folgen, der seine Stärken im geraden Gleitflug in bewegter Luft hat, und damit ein Werkzeug für einen modernen Streckenflugstil ist.

Mein vorläufiges Fazit ohne Thermikerfahrung mit dem Epsilon DLS: Ein Allzweck-Gleitschirm der modernen Generation (Leichtbauweise), der sich für alle Spielarten des Gleitschirmfliegen eignet. Er scheint mir im Mid- bis Low B Segment zuhause und hat dadurch eine hohe passive Sicherheit. Eine gute Wahl für Genussflieger oder Piloten, die dem Schulungsgerät entwachsen sind.“