Foto: Felix Wölk, Selfie, Fotoshooting an den drei Zinnen

Rückenwind kann lästig sein, wenn er zu stark ist. Unstartbar ist er keineswegs. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, solltest Du vor dem ersten Alpinstart auf fehlerverzeihendem Gelände etwas trainieren. An vielen Übungshängen fließt die Luft in der Abenddämmerung ab, oft ist diese Zeit dafür ideal. Für einen sicheren Rückenwindstart musst du wissen, dass Dein Gleitschirmprofil umströmt ist und Auftrieb entwickelt. Nur so kann es abheben und fliegen. Ob das der Fall ist spürst Du über den Bremsdruck an den Steuerleinen. Je höher die Steuerkräfte, desto verlässlicher liegt die Strömung an. Die Technik: Rückenwind, lauf geschwind! Um abzuheben musst Du viel Speed aufbauen, und dazu Deinen Glider passend mit Dir beschleunigen lassen. Dabei brauchst Du umso mehr Bremsweg, je stärker der Rückenwind ist. Bremst Du zu wenig, kann es passieren, dass Du Deinem Schirm nicht hinterher kommst. Bremst Du zu viel, kann die Strömung wieder abreissen, was gefährlich sein kann. Bei Gleitschirmen mit langen Steuerwegen kannst Du den Bremsweg nur ausschöpfen, indem Dein Körper beim Laufen aufrecht bleibt. So behindern Dich die Tragegurte nicht, und Deine Arme können sich nach unten ausstrecken - volle Bremse! Das Limit dessen, was Du an Rückenwind verkraftest, hängt von Deiner maximalen Sprintleistung und der Minimalgeschwindigkeit Deines Gleitschirms ab. Rechne auch damit, dass Du nach dem ersten Abheben nochmal nachbeschleunigten musst. Bleibe deswegen lange laufbereit und behalte den Laufuntergrund vor Dir im Auge.