Foto: Felix Wölk, Franz Mayr startet an den Geislerspitzen, Südtirol

Das Steigverhalten des Gleitschirms in der Aufziehphase ist unterschiedlich. Es hängt von Wind und Gelände ab. An steilen Startplätzen solltest Du darauf vorbereitet sein, dass Dein Flügel deutlich schneller über Dir steht. Die Gründe sind: Das Segel liegt vor dem Start bereits höher als an flachen Hängen. So hat es einen kürzeren Weg in den Zenit zurückzulegen. Noch dazu bewegst Du Dich während der Aufziehphase mit dem Körper hangabwärts. Das bewirkt größeren Zug an den Leinen, was die Kappe ebenfalls beschleunigt. Überraschend schnell kann Dein Gleitschirm dann vorschießen. Um auch in steilen Geländen kontrolliert zu starten, solltest Du mit geringer Dynamik aufziehen und an den frühzeitigen Bremsimpuls denken. Falls Du Dir noch nicht sicher bist, wann und wieviel Bremse Dein Flügel benötigt, bremse besser etwas früher als du denkst. So fällt das Segel schlimmsten Falls wieder auf den Boden, was harmlos ist. Ein zu später Bremsimpuls hingegen ist riskanter, denn dann hat der Flügel bereits beschleunigt und starken Auftrieb entwickelt. Das Abheben ist dann kaum zu verhindern, verläuft dynamisch und unkontrolliert, was einen riskanten Flugzustand in Bodennähe zur Folge haben kann. Die Grundregeln im steilen Gelände sind: Sanft aufziehen, früh Bremsen, und gefühlvoll Lösen um zu beschleunigen.