Foto: Felix Wölk, Johannes Baumgarten bei einem Fotoshooting über der Zugspitze, Österreich

An Tagen mit vitaler Wolkenbildung (Cumulustürme, siehe Foto) wird das Steigen Richtung Basis normalerweise kontinuierlich stärker und großflächiger. Oft breiten sich diese Cumuluswolken dazu horizontal aus und vereinen sich. Wenn Du noch nicht viel Erfahrung mit solchen Wetterlagen hast, denke daran, dass Du beim Thermikfliegen frühzeitig den Thermikschlauch verlässt. Denn: Um den Rand einer Wolke zu erreichen wirst Du im Geradeausflug noch lange in starkem Steigen fliegen. Hast Du den Schlauch unter der Wolke zu spät verlassen, läufst Du Gefahr, auf Deinem Weg ins Blaue von der Wolke doch noch geschluckt zu werden. Falls Dir das passiert, solltest Du die Nerven behalten. Du musst Deine Flugrichtung strikt beibehalten, denn nach Einflug in die Wolke tritt sofort ein Orientierungsverlust ein. Ein Kompass oder Navigationsgerät ist hier eine große Hilfe. Wenn diese nicht funktionieren, fliege in das Licht der Sonne, soweit es im Nebel noch zu erahnen ist. Wenn nicht, bleibe mental eisern, bestmöglich kurvenfrei, und warte auf Sicht. Beschleunige dabei stets so viel, wie es Dein Design erlaubt, ohne zu kollabieren. Wenn Du schneller voran kommst, verbringst Du weniger Zeit in der steigenden Luft. Das ist, was auf der Flucht zählt. "Big Ears", Ohren anlegen, ist in diesem Fall wenig sinnvoll. Das Manöver macht Dich langsamer, und Du bist bei Turbulenzen nicht reaktionsfähig an den Handles bzw. Risers (hinteren Tragegurten bei Speed). Wenn Du einmal in eine Wolke gesogen wurdest, vergisst Du es nie. Falls Du nicht rechtzeitig rauskommst, wird es ein lebensgefährlicher Notfall. Spuckt sie Dich voher aus, erleuchtet Dich ein fantastisches Schauspiel in einer anderen Welt.