Foto: Felix Wölk / PreAlpi Talent und Mitarbeiterin Vali in venezianischer Bombenthermik

Empfehlung von Felix

Seit drei Jahren ist der PI3 nun auf dem Markt. Das Modell ist zum Verkaufsschlager der Firma Advance geworden und erfreut sich immer noch weltweit grösster Beliebtheit. Oft fälschlich als reiner Bergsteigerschirm abgetan ist der PI3 in seiner Vielseitigkeit vielmehr ein modernes Alltagsgerät für Freizeitpiloten. Der Pi3 stellt gewissermaßen das Gleitschirmmodell der Zukunft dar. Warum ist das so?

1: Die Leichtbauweise. Sie hat bei Gleitschirmen des EN-A und EN-B Segments eigentlich nur Vorteile. Ein angenehm geringes Tragegewicht, das wunderbar einfache Startverhalten, die aerodynamischen Vorteile im Extremflugbereich durch die geringere Kappenmasse (weniger Schiesstendenz), das direkte Feedback an den Piloten im Flug. Im PI3 kommt ein Material-Mix zum tragen, der nicht an das Limit bzgl. Gewicht geht. Damit ist Langlebigkeit gewährleistet. Ein Freizeitpilot wird es bei gewissenhaftem Umgang kaum schaffen, den PI3 zu Tode zu fliegen. Der richtige Kompromiss aus Gewicht und Lebensdauer ist im PI3 perfekt realisiert.

2: Die Einfachheit des Vorflug-Handlings. In der heutigen Zeit ist „Easy“ angesagt. Niemand will am Startplatz Knoten entwirren, Eintrittsöffnungen händisch aufklappen, oder beim Start an den A-Gurten wie an einem störrischen Esel zerren. Der PI3 besticht durch das vielleicht einfachste Vorflughandling des gesamten Gleitschirmmarktes. Die Tragegurte sind schlank, doch steif und somit einfach zu handeln. Der Leinensatz strafft sich beinahe wie von Zauberhand. Ein Hauch von Wind öffnet die Zellen, die dann brav startbereit liegen bleiben. Die Kappe des PI3 steigt ohne Zuhilfenahme der A-Gurte allein durch leichten Körperzug gleichmäßig über den Piloten.
Beim Bodenhandling sind alle Techniken möglich. Der PI3 reagiert auf Bremsimpulse sowie auf Korrekturen mit den C-Gurten (perfekt zum Starkwindtraining!). Er kann als Kite schräg in den Wind gestellt werden und steigt bei strammer Brise mit der Cobra Technik zuverlässig über den Piloten. Die Kappe zeigt sich in allen Lagen als wendige Einheit, die weder in sich arbeitet noch Eigenleben der Flügelenden aufweist. Durch diese Charakteristiken eignet sich der PI3 als ermunterndes Spielzeug für Bodenhandling-Liebhaber, sowie als Top-Werkzeug für alle, die ihre Starttechnik verbessern wollen.

3: Die Ausgewogenheit in allen Start-, Flug- und Landelagen. Das gesamte Verhalten des PI3 ist berechenbar. Er birgt keine Überraschungen. Das bedeutet nicht, dass der Schirm keine Dynamik besitzt (das tut er sehr wohl). Du bekommst das, was Du nach einer Steuerbewegung zu erwarten hast: Ziehst Du zu dynamisch auf, folgt eine Schiesstendenz. Leitest Du eine steile Kurve zügig ein, dann kommt sie auch. Bremst Du die voreilende Kappe an, stoppst Du sie vor dem Schiessen.… Der PI3 reagiert auf die Pilotenaktion stets der Intensität des Impulses angepasst. Dadurch lernst Du mit dem PI3 enorm schnell.

4: Das grosse Geschwindigkeitsspektrum. Winde nehmen weltweit zu. Oft sind Gegenwindsituationen zu meistern, in denen Du eine hohe Geschwindigkeit brauchst. Der PI3 ist schnell getrimmt. Im Gegenwind, auch bei Starkwind am Start, hast Du damit Vorteile. Auch das Zentrieren windversetzter Thermiken gelingt durch die hohe Grundgeschwindigkeit gut, da Du den PI3 durch Lösen der Bremsen gut gegen den Wind in den Bart „hineinfressen“ lassen kannst. Im Normalflug solltest Du Dir mit dem PI3 angewöhnen, stets etwas angebremst zu fliegen, da die hohe Geschwindigkeit bei geöffneten Bremsen in dieser (EN-A) Klasse auf Kosten der Leistung geht.

5: Das einfache Thermikflugverhalten. Mittig belastet ist der PI3 ein freudebringender Thermikflügel, der präzise in das Zentrum von Thermiken gesteuert werden kann und darin prima steigt. Körpergewicht auf die Innenseite, Bremse innen dazu, und dann die optimale Schräglage mit der Aussenbremse regulieren. Durch die hohe Trimmgeschwindigkeit kann der PI3 übrigens durchaus niedrig belastet geflogen werden. Dann entpuppt er sich als Steigmaschine, was einem Genussflieger viel Freude bereitet. Grundsätzlich empfehle ich für den Normaleinsatz eine Belastung mittig des Thermikbereiches (Herstellerangabe). Die meisten Advance Gleitschirme fliegen mit dieser Belastung am schönsten.

6: Eine hohe passive Sicherheit. Der PI3 ist ein agiles EN-A Gerät (belastet im „Thermikbereich“), das im Ernstfall keine Tücken zeigt. Das große Plus in Bezug auf Sicherheit ist die Ausgewogenheit, die Dir schnell Vertrauen schenkt. Ein Gerät wie der PI3, der agil ist, aber vorhersehbar, ist für Deine unfallfreie Karriere die bessere Wahl als ein vermeintlich sicherer „Gleitschirmpanzer“, der im Ernstfall eine Eigenart zeigt, die Dich völlig überrascht.

Persönliches Fazit und Eignung:

Ich bin seit Jahren Fan des Pi3 und benutze den Gleitschirm für Bergtouren mit dem Ziel Thermik zu fliegen. In zahlreichen Kursen und auf Gleitschirmreisen konnte ich beobachten, wie schnell und problemlos Teilnehmer mit dem PI3 zurecht kamen und sofort Freude hatten. Die Zielgruppe des PI3 ist groß: Er kann als Schulungsschirm von Anfang an benutzt werden. Freizeitpiloten werden in der Thermik damit viel Freude haben. Bergsteiger und Hike and Fly Freunde werden ihn ebenfalls lieben. Gerne wird der PI3 auch als Zweitgerät neben einem gestreckteren XC Flügel genutzt. Advance bietet eine sehr weite Palette an verschiedenen Größen. Der PI3 ist eine absolute PreAlpi Empfehlung! Auch bei langen Lieferzeiten lohnt es sich darauf zu warten!